Die Kündigung oder laut paraguayischem Arbeitsgesetz „preaviso“ ist eine wichtige Bedingung bei der Beendung einer Arbeitsbeziehung.
Im Artikel Nr. 87 des Arbeitsgesetzes in Paraguay wird festgelegt, dass ein Arbeitsvertrag auf unbestimmte Zeit nicht beendet werden kann ohne vorher einen Preaviso zu geben.
Das gilt für den Arbeitgeber wie auch für den Arbeitnehmer. Je nach Arbeitsjahren gelten folgende Fristen:
a) Nach der Probezeit und bis zu einem Jahr = 30 Tage
b) 1 bis 5 Arbeitsjahre = 45 Tage
c) 5 bis 10 Arbeitsjahre = 60 Tage
d) mehr als 10 Arbeitsjahre = 90 Tage
Normalerweise wird der Preaviso schriftlich gemacht. Es wird ein kurzer Brief geschrieben, in dem der Arbeitgeber oder der Arbeitnehmer mitteilt, das er die Arbeitsbeziehung beenden möchte, innerhalt der Fristen die weiter oben beschrieben wurden.
Falls der Arbeitgeber diese Bedingung nicht einhält, muss er seinem Arbeiter die Zeit des Preaviso auszahlen.
Aber auch der Arbeiter ist verpflichtet, den Preaviso zu geben. Falls er das nicht tut, muss er seinem Arbeitgeber die Hälfte der Zeit, die er laut Skala hat, zurückzahlen.
Beispiel: Ein Arbeitnehmer ist seit 3 Jahren bei einem Arbeitgeber. Er verdient monatlich Gs. 3.500.000.- Er möchte die Arbeitsbeziehung beenden und teilt dieses seinem Arbeitgeber mit. Jedoch möchte er die Zeit des Preaviso nicht einhalten. In diesem Fall muss er seinem Arbeitgeber die Hälfte der Frist von 45 Tagen nach seinen Arbeitsjahren zurückzahlen.
Gs. 3.500.000 / 30 = 116.666 pro Tag
45 Tage / 2 = 22,5 Tage
22,5 x 116.666 = 2.624.985
Diese Summe muss der Arbeitnehmer seinem Arbeitgeber zurückzahlen oder erlauben, sie von seiner Endabrechnung abzuziehen.
Letzte Aktualisierung: 8.9.2024